„Ich träume davon, dass meine Waschmaschine mit meinem Stromversorger kommuniziert“ so VDE-Präsident Dr. Gunther Kegel im Rahmen seiner Keynote „Die Energiewende ist nicht nur elektrisch“. Um die Masse an Geräten zu verbinden führe dann kein Weg an 5G vorbei. Auch das Thema Cyber Security spiele aufgrund der zunehmenden Vernetzung und der Rolle der Stromversorgung als kritische Infrastruktur eine immer größere Rolle. „Ich als Automatisierungstechniker kann Ihnen als Energietechniker nur eines mitgeben: Trommeln Sie lauter, damit die Energiewende nicht von Menschen gestaltet wird, die von der technologischen Realität keine Ahnung haben.“
Dass die Energiewende nicht nur elektrisch ist, betonte auch Hans van Steen von der Europäischen Kommission: „Bei der Energiewende geht es nicht nur um Strom – die großen Herausforderungen liegen in den Bereichen Wärme und Verkehr.“ In fast allen EU-Staaten seien diese beiden Sektoren beim Thema Energiewende bisher vernachlässigt worden. Für die Europäische Kommission stünden die Themen Energieeffizienz und Versorgungssicherheit ganz oben auf der Agenda: Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien ließe sich auch die Abhängigkeit bei fossilen Energieträgern – vor allem Öl und Gas – von Ländern wie Russland reduzieren. „Damit die Energiewende zum Erfolg wird, bedarf es einer engen Kooperation zwischen Technologie-Experten und der Politik“, betonte van Steen abschließend.
Dekarbonisierung, Denzentralisierung und Digitalisierung sind laut Bernd Koch von Siemens die Erfolgsfaktoren und gleichzeitig die Herausforderungen der Energiewende: Über zwei Millionen Erneuerbare-Energien-Anlagen am Netz sorgen zum einen für die Dekarbonisierung der Energiewirtschaft. Zum anderen stellen sie die Stromnetze vor große Herausforderungen: Innerhalb der vergangenen sieben Jahre haben sich die Eingriffe in das Netz verzehnfacht. Nur durch diese Eingriffe hält Deutschland weiterhin einen der Spitzenplätze, wenn es um die Versorgungssicherheit geht: „Gerade die Eingriffe von Menschenhand sind aber fehleranfällig. Die Dezentralisierung und Digitalisierung müssen deshalb mit der Automatisierung Hand in Hand gehen“, so Koch.